Interessantes vom See
Der Architekt Nikolaus Gartner widmet sich in seinem Buch der Baukultur im Schilfgürtel, welche im Spannungsfeld mit dem Weltkulturerbe und Naturschutz steht.
Im Buch „schilf schneiden“ erfährt unsere Anlage eine Aufwertung, ein positives Bild. (Im Einklang mit der Natur)
Das Buch wurde von YSN erworben und steht allen Interessenten leihweise zur Verfügung.
Anlässlich eines Vortrages von Architekt Nikolaus Gartner im Haus im Puls hat der Verein YSN
das Buch „Schilf schneiden – Vom Bauen am Wasser“ erworben.
Die positive Sichtweise des Architekten unserer Anlage sollte uns besonders freuen.
Jedem Mitglied steht das Buch leihweise zur Verfügung. (Kultur@ysn.at)
Informationen zum Buchautor:
Nikolaus Gartner studierte Architektur an der technischen Universität Wien und an der Universitá
degli Studi di Napoli Federico II in Neapel. Beschäftigt sich intensiv mit dem Thema „Bauen am Land“,
forscht, schreibt, publiziert; kuratierte u.a. die Ausstellung „Schilf schneiden – Vom Bauen am
Neusiedler See“ 2021 in Eisenstadt.
Inhaltsangabe:
„Schilf schneiden“ steht sinnbildlich für eine nachhaltige Umgangsform mit der
Kulturlandschaft. Dieser Idee folgend versucht dieses Buch die gegenwärtigen baulichen Strukturen
rund um den Neusiedlersee räumlich zu erfassen, um gegenwärtig gültige Fragen und Antworten im
richtigen Umgang mit der Kultur- und Naturlandschaft des Schilfgürtels zu formulieren. Die
Kommerzialisierung des Sees, die sozial-räumliche Einbindung der Dorfzentren, die Nutzung durch
den menschlichen Lebensstil und das Problem der Zerstörung von Natur- und Lebensraum durch
bauliche Eingriffe werden diskutiert.
Schilf wird geschnitten …
… um die Wasserfläche des Sees freizuhalten.
… um die Uferflächen vor Versumpfung zu schützen.
… um Tieren einen Lebensraum zu geben.
… um einen Rohstoff zu gewinnen.
… um das sensible Ökosystem des Neusiedler Sees aufrecht zu erhalten
Aus dem Buch:
„Der Neusiedlersee, wie wir ihn kennen, ist ein artifizieller Naturraum. Das Seeufer, auf dem wir uns
gerad befinden, ist nicht natürlich gewachsen, es wurde aufgeschüttet. Das ist ein exemplarischer Ort
für die starken topgraphischen Veränderungen der letzten 150 Jahre. Der ehemals stark schwankende
Wasserstand des Steppensees wurde durch menschliche Eingriffe stabilisiert, das Umland
landwirtschaftlich nutzbar gemacht.“
Unsere Anlage ist ganz im Einklang mit der Natur:
„Schüttet man auf, um sich den idealen Bauplatz zu schaffen, stellt dies einen gewaltsamen Eingriff
dar; schlägt man hingegen nur Pfähle, kann Wasser unterhalb durchfließen und das Schilf bis
zum Haus wachsen; trägt man den Pfahlbau später ab, bleiben nur die punktuellen
Gründungspfähle über, der Naturraum mit seinen Potentialen wird kaum verändert.
Letzteres zeigt einen sensiblen und zukunftsfähigen Umgang mit der lokalen Gegebenheit vor und
prägt mein architektonisches Verständnis.“

